Galerie +Art
Am 21. März 2013 eröffnete Jens Stühmeier die Galerie +ART in Minden.
Auszüge aus dem Pressetext:
Seit über 18 Jahren beschäftigt sich Jens Stühmeier mit Künstlern der modernen Kunst.
Jens Stühmeier freut sich darauf, einige seiner Künstler auf einer Fläche von ca. 300qm zu präsentieren. Er zeigt Werke von dem Künstlerpaar Anne des Brugasserés und Johannes Becher aus den Bergen oberhalb von Saint Tropez. Beide fertigen Skulpturen aus Holz, wobei Sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Anne arbeitet mit der Motorsäge und legt Ihre Figuren zusätzlich mit Farbe an, so entstehen beeindruckende Werke die bereits in ganz Europa zu finden sind. Selbst in dem Restaurant von Sarah Wiener in Berlin findet man Werke von ihr. Ihr Mann Johannes dagegen arbeitet mit Holz, Metall und Stein und seine Skulpturen sind ausschließlich in schwarz, wodurch sie eine minimalistische Aussage erhalten und diese Arbeiten eine ganz besondere Oberflächenhaptik besitzen.
Auch Jaques Gassmann aus Würzburg ist seit Jahrzehnten in der Kunstszene im In- und Ausland bekannt. Zu seinen ganz besonderen Werken zählen unter anderem eine Bilderserie für die Völkl-Zentrale in Straubing „Boardercross“ für Snowboards der Marke Völkl. Aber unter anderem auch 3 großformatige Gemälde für den Dom zu Würzburg und ein 7 x 4m Altargemälde zählen dazu. In diese besondere Art der Kunst, reihen sich zahlreiche Arbeiten von Orgelgestaltungen und Altarbildern ein. Gassmann ist ein Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts und ist durch seine Werkzyklen „Apokalypse“, „Ogrody“, „Diasporen“, „Supersonic“ und „ApartofMe“ bekannt geworden. Sein Gesamtwerk umfasst einen Zeitraum von nahezu drei Jahrzehnten.
Kochen und Kunst sind nicht zwangsläufig mit einander verbunden, aber bei dem Künstler Alois Mattersberger ist das der Fall. Er studierte Ernährungswissenschaften und wurde in der Zeit von 1999 bis 2003 im Laufe von über 800 ORF-Sendungen „Frisch gekocht ist halb gewonnen“ zum bekanntesten und beliebtesten Fernsehkoch Österreichs. Der Künstler wurde mehrfach nach dem Zusammenhang zwischen malen und kochen gefragt: „Kochen auf hohem Niveau erfordert Kreativität und Ausdauer und Kochen ist einfach eine weitere Form meiner Kreativität“. Mattersberger malt vor allem mit seinen Händen, in Öl und Acryl auf Leinwand.
Aber auch aus heimischen Gefilden hat Jens Stühmeier Künstler in seinem Portfolio. Aus Bad Salzuflen präsentiert er den aus Belgrad stammenden Künstler Redzep Memisevic, der von 1961-1967 sein Studium an der Kunstakademie in Belgrad als Meisterschüler mit einer staatlichen Auszeichnung abgeschlossen hat. Anschließend absolvierte er ein Stipendium an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Professor Karl-Otto Götz. Mal zart, mal naiv, mal skurril und in eine surreale Fabelwelt führend, alles in allem aber von einer beschwörenden Poesie, malt und komponiert Memisevic eine leuchtende Phantasiewelt.
Außerdem aus der Region, zeigt er Werke von Elena Radzetska. Sie entstammt aus der russischen Künstlerfamilie Lobanowa (Großvater Alexej). 1978 absolvierte sie ihr Studium an der Kunstschule in Dnepropetrowsk, Ukraine. Ihre ersten Einzel- und Gruppenausstellungen präsentierte Radzetska 1982 in der Ukraine und in Russland. Nach der Übersiedlung nach Deutschland werden Ihre Werke europaweit in ausgewählten Galerien und Ausstellungen gezeigt und verkauft. Sie unterzeichnet heute ihre Bilder mit ihrem Künstlernamen Elena Lebanowa!
Ob beruflich oder privat, die Insel Sylt zählt zu einem seiner Lieblingsorte und bei einem seiner letzten Besuche, entdeckte er zwei Künstlerinnen aus dem Norden, genauer gesagt aus Hamburg. Eine von Ihnen ist Petra Rös-Nickel. Nach einer Ausbildung zum Modedesign wechselte Petra Rös-Nickel das Fach und nahm 1982 ein Studium der Architektur in Eckernförde auf. In den folgenden Jahren entwickelte die Künstlerin die Grundlagen ihrer Malerei, die nie die Wurzeln zu dem angewandten Design verleugneten und recht bald in einer frischen unverwechselbaren Formensprache mündeten. Sowohl spielerisch freie Formen, wie kompositorische Konstruktionen entwickeln sich in ihren Ölgemälden zu Texturen, die auf die Formsprache des populären europäischen Designs der fünfziger und sechziger Jahre zurückgreift, insbesondere des Textil- und Oberflächendesigns jener Jahre. Ausschnitte oder auch Kratzungen und Reibungen führen zu vielfältigen Spannungselementen („Patchwork“) oder zu harmonisch-kontemplativen Formen („Fenster“). Angelegt in zumeist großformatigen Farbtafeln und jeweils ausgerichtet auf eine das Werk bestimmende Farbwelt, entwickeln die Ölgemälde der Malerin eine energetische Raumwirkung.
Die zweite Künstlerin aus dem hohen Norden, ist die leidenschaftliche Hamburgerin Susan Sieg. Stühmeier entdecke sie durch Zufall in dem Hotel Arosa in List auf Sylt. Dort besuchte er einen zur selben Zeit auf der Insel Urlaub machenden Kunden. Und wie es der Zufall wollte, wurde in dem Hotel eine Einzelausstellung von Susan Sieg gezeigt. Beeindruckt von der Dreidimensionalität ihrer Arbeiten, in denen sich Ihre Vorliebe zu kräftigen und leuchtenden Farben widerspiegeln, nahm er zurück in Minden, Kontakt auf. Bei einem persönlichen Besuch in Hamburg, wurde die Vielfalt ihrer Arbeiten mit Acrylfarben erst deutlich. Sie trägt die Farben vorwiegend mit dem Spachtel auf und arbeitet mit verschiedenen Materialien, die sie in ihre Werke einfließen lässt. In ihren Arbeiten widmet sich Susan Sieg immer wieder ihren Lieblingsthemen: Menschen und Städte. Neben der Malerei nutzt Sieg die Fotokunst, um neue Darstellungsformen zum Thema Stadt umzusetzen.
Peter Wagensonner arbeitet fast ausschließlich mit Holz, mit Bäumen.
Holz ist lebendes, lebendiges Material.
Holz hat eigene Struktur und charakteristische Farben.
Holz kann Verletzungen, Risse und Brandmale zeigen.
Peter Wagensonner versteht seine Arbeiten als Annäherung, als Begegnung der künstlerischen Vorstellung mit dem konkreten Stück Holz, dem Individuum Baum. In der Ambivalenz, die Natur des Werkstücks zu erhalten und gleichzeitig es zu formen, zu verändern, in einen neuen Zusammenhang zu stellen, erkennt er die Auseinandersetzung mit der Natur schlechthin – auch der des Menschen. Nach der Ausbildung zum Krankenpfleger arbeitete Peter Wagensonner mehrere Jahre auf Intensivstationen. Nach einem Umbruch und Neuorientierung gelang er über eine Ausbildung zum Drechsler, über die Akademie für Gestaltung in München und als Meisterschüler bei Prof. Böckelmann, FH Hildesheim, zur Kunst.
Last but not least, soll die Galerie auch ein Ort für Mindener Künstler sein. Stühmeier plant regelmäßig wechselnde Ausstellungen heimischer Künstlerinnen und Künstler, die so die Möglichkeit bekommen sollen, sich im Vergleich oder auch im Gegensatz zu internationalen Künstlern zu präsentieren und zur Diskussion und Interpretation anzuregen. Als erste Ausstellung zeigt er Werke der Mindener Künstlerin Magret Thimm. Schon während ihres Studiums gehörte das Aquarellieren zu ihren künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, die sie am stärksten angesprochen haben. Aber auch Mischtechniken und Acryl gehören zu Ihren Techniken.
Stühmeier: „Es ist für mich eine ganz besondere Herausforderung dieses Pilotprojekt in Minden zu organisieren und zu leiten. Wir haben in der Stadt und der Umgebung so viele Menschen, die sich für Kunst und Kultur interessieren und deshalb hoffe ich, mit dieser Galerie einen Ort zu schaffen, an dem zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen stattfinden und dadurch Kunst mit einem internationalem Anspruch nach Minden geholt werden kann. Dieser Ort soll aber auch zur Plattform für schulische Experimente in der Kunsterziehung und Bildung werden, bei dem die Lehrer und Schüler die Möglichkeit bekommen, den Unterricht einfach mal in die Galerie zu verlegen. Aber auch Lesungen für Groß und Klein würden an diesem Ort zu einem ganz besonderen Erlebnis. Ich freue mich auf eine spannende und inspirierende Zeit.“